Was ist denn Güte? Güte ist das Überströmen des eigenen Ich auf andere. Wir setzen andere an die Stelle unseres Ich. Wir verfahren mit ihnen so, wie wir selbst behandelt zu werden wünschen. Unsere Selbstliebe wird zur Selbstlosigkeit.
Jede einzelne gütige Tat, tut ihr Möglichstes, um das Gleichgewicht zwischen Recht und Unrecht wiederherzustellen. Je mehr Güte auf Erden sich findet, um so leichter stellt sich das Gleichgewicht zwischen Recht und Unrecht ein und bleibt bestehen.
Das allermeiste und das allerschlimmste Unglück kommt von unserem Verhalten zueinander. Wenn wir nun unser Verhalten ganz unter das Gesetz der Güte stellten, so würde es sich von Grund aus verändern und der augenblickliche Zustand der Welt würde beinahe in sein Gegenteil verkehrt. Wir sind großenteils unglücklich, weil die Welt eine un-gütige Welt ist. Aber die Welt ist ungütig, weil wir, ihre Bürger, nicht gütig sind.
Ist es da nicht der Mühe wert, klare und bestimmte Einsicht in das Wesen der Güte zu gewinnen? Wir setzen leichter in die Tat um, was wir klar erkennen.
Güte ist der Rasen der geistlichen Welt,
auf dem die Schafe Christi friedlich
unter den Augen des Hirten weiden.
64 Seiten – 12,5 x 19 cm – Softcover
Das Büchlein ist eine Übertragung
aus „Spiritual Conferences“
von Frederick William Faber D. D.
Sixth Edition, London,
Burns and Oates (Limited)
Seiten 1–53 (Kindness)
Imprimatur, Regensburg, den 6. Dezember 1952
J. Franz, Generalvikar
Nachdruck des Originals von 1952
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